In der Vergangenheit war es nicht ungewöhnlich, dass Software-Entwicklungszyklen 18 Monate oder länger dauerten. Heutzutage wird von Unternehmen erwartet, dass sie neue Anwendungen und Dienste häufiger und mit weniger Ressourcen entwickeln und veröffentlichen. Dadurch stehen Unternehmen unter großem Druck, qualitativ hochwertige, innovative Lösungen in immer kürzeren Entwicklungszyklen zu liefern.
Um damit Schritt halten zu können, müssen Sie eine Reihe talentierter, erfahrener Programmierer einstellen. Es gibt jedoch einige Probleme, die Sie dabei überwinden müssen:
- Wo werden Sie angesichts des derzeitigen weltweiten Mangels an talentierten Software-Entwicklern genügend Programmierer finden, um die Nachfrage befriedigen zu können?
- Wenn Sie genügend erfahrene, qualifizierte Entwickler finden, woher nehmen Sie dann das Geld, um diese zu bezahlen?
Hier kommt die Entwicklung mit Low Code ins Spiel. Für die Entwicklung von Anwendungen und Services mit einer Low-Code-Plattform müssen die Entwickler weder über umfassende Kenntnisse von Programmiersprachen noch über Erfahrung mit der manuellen Eingabe von Code verfügen.
In diesem Artikel gehen wir darauf ein, wie ein Low-Code-Ansatz bei der Software-Entwicklung Sie dabei unterstützen kann, agiler zu arbeiten, mit weniger mehr zu erreichen und sehr schnell hochwertige Produkte zu entwickeln und zu liefern.
Was ist Low Code?
Low-Code-Entwicklung (auch Low Code genannt) ist ein modularer, grafischer Ansatz zur Software-Entwicklung. Statt jede Menge komplexen Code von Hand einzugeben, können Entwickler mit unterschiedlichem Erfahrungsstand mithilfe von Funktionen für Drag & Drop, modellgetriebenem Design und automatischem Code, der über eine visuelle Oberfläche generiert wird, schnell Anwendungen und Prozesse entwickeln.
Low Code erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da es Mitarbeitern mit wenig Erfahrung auf dem Gebiet des Programmierens ermöglicht, in kürzester Zeit voll funktionsfähige Anwendungen zu erstellen. Tatsächlich schätzt Gartner, dass bis 2024 65 % der Anwendungsentwicklung unter Verwendung von Low Code Entwicklungsplattformen erfolgen wird.
Warum sollten Sie eine Low-Code-Plattform verwenden?
Low Code bedeutet nicht, dass überhaupt kein Code zur Anwendung kommt. Je nachdem, was Sie zu erreichen versuchen, müssen Sie möglicherweise auch bei Verwendung einer Low-Code-Entwicklungsplattform ein wenig individuell angepassten Code hinzufügen.
Low-Code-Plattformen bestehen aus einer Reihe von Tools, die auch als Tech Stack bezeichnet werden und die es Ihnen ermöglichen, funktionale Anwendungen für den Webbereich und mobile Endgeräte auf visuelle Art und Weise zu entwickeln und bereitzustellen. Bei der Verwendung von Low-Code-Tools ist die Lernkurve flacher, weil man nicht Tausende von Codezeilen schreiben muss. Dies bedeutet, dass Sie die Fähigkeiten der vorhandenen Mitarbeiter nutzen können, um eine größere Anzahl von Anwendungen in kürzerer Zeit zu produzieren.
Sie sparen Zeit und Geld, weil Sie keine Experten auf dem Gebiet des Programmierens suchen und einstellen müssen. Und der schnellere Entwicklungs- und Lieferzyklus erfüllt die Anforderungen sowie Erwartungen der Kunden.
Wie sieht eine Low-Code-Plattform aus?
Es gibt ein breites Angebot an Low-Code-Software und keine Software gleicht einer anderen. Eine typische Low-Code-Entwicklungsplattform verfügt jedoch über die folgenden Merkmale:
Eine visuelle IDE (integrierte Entwicklungsumgebung): Eine visuelle Oberfläche ist für eine Low-Code-Plattform unverzichtbar. Die Umgebung sollte visuelle Elemente enthalten, welche die Benutzeroberfläche und die Anwendungs-Workflows definieren. Mit Funktionen für Drag & Drop lassen sich vorkonfigurierte Elemente leicht kombinieren. So können Sie Lösungen erstellen, die den Anforderungen Ihrer Kunden entsprechen.
Es sollte die Möglichkeit bestehen, handgeschriebenen Code zu den verschiedenen Modellen und Elementen hinzuzufügen, damit Sie Ihre Anwendung bei Bedarf individuell anpassen können. Das Schöne daran ist, dass diese angepassten Modelle gespeichert und bei der Entwicklung zukünftiger Anwendungen wiederverwendet werden können.
Ein guter Ausgangspunkt ist eine virtuelle Arbeitsfläche wie Lucidchart. Die Bibliotheken für Vorlagen und Formen erleichtern Ihnen die Visualisierung Ihrer Ideen, das Skizzieren von Workflows und Erstellen von Mockups, bevor Sie mit der Entwicklung der Anwendung beginnen. Lucidchart fördert die Zusammenarbeit und Abgabe von Feedback, während Sie gemeinsam Ideen entwickeln und festlegen, welche Probleme Ihre neue Anwendung lösen soll.
Konnektoren zu Backend-Diensten und -Prozessen: Low-Code-Plattformen sollten in der Lage sein, sich automatisch mit Website- und Anwendungs-Backends zu verbinden und die Speicherung sowie den Abruf von Daten zu übernehmen.
Application Lifecycle Manager: Dazu gehören Tools, welche die Erstellung, Bereitstellung und Prüfung von Anwendungen automatisieren.
Herkömmliche Anwendungsentwicklung vs. Low Code
Die herkömmliche Anwendungsentwicklung erfordert in der Regel ein großes Team und qualifizierte Entwickler mit umfassenden Kenntnissen über Technologien, System-Frameworks und Architektur.
Diese Software-Entwickler schreiben Tausende von Codezeilen von Hand, wobei jedes Teammitglied an einem anderen Teil des Produkts arbeitet. Sie müssen auf jedes Detail achten, um sicherzustellen, dass die Syntax korrekt ist, damit die Anwendung beim Zusammenfügen der verschiedenen Teile korrekt erstellt wird.
Das ist ein arbeitsintensiver und zeitaufwändiger Prozess. Um den Prozess zu beschleunigen und zu optimieren, verwenden Entwickler oft vorhandenen Code, der ein Problem löst, an dem sie gerade arbeiten.
Dies entspricht dem Konzept der Low-Code-Entwicklung. Jemand hat bereits Code geschrieben, der die Probleme löst, die Sie beheben müssen. Dieser Code wurde in vorgefertigten, wiederverwendbaren Modulen gespeichert, die nun die Bausteine Ihrer zukünftigen Projekte bilden. Sie müssen sich lediglich die Module aussuchen, die Sie für die Entwicklung Ihrer neuen Anwendung oder Ihres neuen Services benötigen.
Die Tatsache, dass man einfach eine Reihe von Modulen auswählen und sofort mit der Entwicklung beginnen kann, bedeutet jedoch nicht, dass man dies auch tun sollte. Ebenso wie bei der herkömmlichen Entwicklung benötigen Sie auch hier einen Plan. Sie müssen nach wie vor Anforderungen ermitteln, Feedback einholen, Prototypen erstellen und so weiter.
Nachdem Sie einen Plan erstellt haben, können Sie die Module auswählen, die Ihren Geschäftszielen und Anforderungen entsprechen, und mit der Entwicklung Ihres neuen Produkts beginnen. Da niemand viel Zeit mit dem Schreiben von komplexem Code verbringen muss, verläuft die Anwendungsentwicklung schneller und die Produkte stehen den Kunden wesentlich schneller zur Verfügung.
Was sind die Nachteile der Low-Code-Entwicklung?
Low-Code-Entwicklung bringt viele Vorteile mit sich, wie beispielsweise höhere Produktivität, schnellere Entwicklung, Agilität, einfache Bereitstellung, weniger Ressourcen, geringere Kosten und vieles mehr. Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die Sie berücksichtigen sollten, wenn es um die Frage geht, ob Low Code für Sie die richtige Wahl ist.
Sicherheit: Die meisten Low-Code-Plattformen sind über die Cloud verfügbar, was bedeutet, dass sie in der Regel standardmäßig über Sicherheits- und Zugangskontrollen verfügen. Diese Standardeinstellungen können die Entwicklung sicherer Anwendungen erleichtern. Dennoch können Menschen Fehler machen. Und die Tatsache, dass nur sehr wenig Code benötigt wird, bedeutet nicht, dass die von Ihnen erstellten Anwendungen automatisch sicherer sind.
Schatten-IT: Low-Code-Plattformen ermöglichen einem größeren Personenkreis die Entwicklung von Anwendungen. Einige Anwendungen könnten ohne Wissen der IT entwickelt und bereitgestellt werden. Dies könnte ebenfalls zu einem Sicherheitsrisiko werden, wenn der Entwickler nicht vorsichtig ist.
Begrenzte Funktionalität: Low-Code-Entwicklungsplattformen variieren von Anbieter zu Anbieter. Einige ermöglichen die Bearbeitung und das Hinzufügen von benutzerdefiniertem Code, während andere nur wenige Optionen zum Hinzufügen von individuellen Funktionen bieten.
Bindung an den Anbieter: Einige Low-Code-Plattformen ermöglichen Ihnen die Erstellung von Anwendungen, die nur in einer bestimmten Cloud ausgeführt werden können. Dadurch können Sie an das Framework und die Programmiersprache des jeweiligen Anbieters gebunden werden. Sie sollten sich nach flexibleren Plattformen umsehen, mit denen Sie Anwendungen erstellen können, die in verschiedenen Umgebungen funktionieren.
Aktualisierungen/Modernisierungen: Low-Code-Plattformen sollen Ihnen eine schnelle Entwicklung von Anwendungen ermöglichen. Diese Plattformen sind nicht auf Skalierbarkeit und zukünftige Integrationen ausgelegt. Wenn Sie also die zugrunde liegende Technologie von Anwendungen, die mithilfe einer Low-Code-Plattform entwickelt wurden, aktualisieren oder ändern müssen, könnte es für Sie schwierig werden.
Low-Code-Entwicklung wird die herkömmliche Entwicklung in absehbarer Zeit nicht ersetzen. Schließlich muss auch jemand den zugrunde liegenden Code schreiben, mit dem die Low-Code-Plattformen erstellt, aktualisiert und gewartet werden. Low Code eignet sich hervorragend für die schnelle Bereitstellung von Anwendungen. Dennoch benötigen Sie einige erfahrene Programmierer, um Anpassungen zu schreiben, Integrationen zu gewährleisten und andere Geschäftsanforderungen zu erfüllen.
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